Shogi - das japanische Schach

Ein uraltes Spiel

Shogi ist über 1000 Jahre alt und im Land der aufgehenden Sonne sehr verbreitet. Shogi wind an Lehranstalten unterrichtet und jährlich finden riesige Massentuniere statt. Die besten Spieler tragen Dan-Grade, von 1 bis 10, wie beim Judo. Es gibt Berufsspieler und insgesamt mehr als 10 Millionen Shogi-Spieler.

Das Spielfeld

Das quadratische Spielfeld (9 x 9 Felder = 81) besitzt keine Farbkontraste, wie etwa beim Schach. Die Feldbezeichnung sind ebenfalls ähnlich dem Schachbrett. Die Notation der Vertikalen (Linien) erfolgt mit Kleinbuchstaben von a bis i, jedoch von rechts nach links. Ziffern von 1 bis 9 bezeichnen die Horizontalen (Reihen) von oben nach unten. Diagramme werden immer aus der Sicht des Schwarzen gezeigt, der auch mit dem Spiel beginnt. Das weiße Lager befindet sich also "oben".

In der Ausgangsstellung stehen die weißen Steine in den Reihen 1 bis 3. Das schwarze Gebiet stellen die Reihen 7 bis 9 dar. jedem Spieler gehört ein Reservelager neben dem eigentlichem Spielfeld, in dem die eroberten Steine abgelegt werden. Sämtliche Steine sind in Form und Farbe gleich. Es gibt also gar keine weißen oder schwarze Steine, nur einfarbige! Die Steine des Schwarzen zeigen mit der Spitze zur 1.Reihe, die des Weißen - in entgegengesetzter Richtung - zur 9. Reihe. Die Steine sind im original mit japanischen Schriftzeichen gekennzeichnet.

Abbildung des Spielfeldes mit japanischen Figuren

Die erste Abbildung zeigt die Startstellung des Spiels mit japanischen Steinen. Zusätzlich habe ich auf der 5. Reihe alle Umwandlungsfiguren aufgestellt, damit man sie mal sieht, zum Beginn stehen diese Figuren natürlich nicht dort. Rechts und links des eigentlichen Spielfeldes habe ich mal je 7 Steine in das jeweiligen Reservelager gelegt, am Anfang sind diese Reservelager selbstverständlich noch leer.

Da diese japanischen Hieroglyphen nicht unbedingt jedem zusagen, gibt es die Möglichkeit, eine "westlichere" Darstellung zu verwenden. Diese Figurensymbole sind für das europäische Auge doch etwas angenehmer...
Starten sie das Spiel einfach mit: xshogi -wps 1
Ich habe mir meine eigenen Figuren gebastelt, dazu später mehr.

Abbildung des Spielfeldes mit westeuropäische Figuren

Die normalen Spielfiguren und ihre Spielzüge

Die Spielfiguren lassen sich grob in folgende Arten einteilen: Einschrittler, Sprungfiguren, Langschrittler und Umwandlungsfiguren.
Im folgenden die Gangarten der einzelnen Steine:

GY GY GY GY - Gyoku - King - König

Der Gyoku ist ein Einschrittler. Er zieht einen Schritt in alle Richtungen (entsprechend dem Schachkönig).

K K K K - Kin - Gold - Goldgeneral

Der Kin ist auch ein Einschrittler. Er zieht vorwärts und seitwärts wie der Gyoku und rückwärts nur gerade.

K K K G - Gin - Silver - Silbergeneral

Der Gin ist ebenfalls ein Einschrittler. Er zieht vorwärts wie der Gyoku, nicht seitwärts, und rückwärts nur diagonal.

KE KE KE KE - Kei - Knight - Springer

Der Kei ist eine Sprungfigur. Er zieht wie beim Rösselsprung (mit überspringen), aber nur vorwärts, weder rückwärts noch seitwärts.

KY KY KY KY - Kyo - Lance - Lanzenreiter

Der Kyo ist ein Langschrittler. Er zieht senkrecht vorwärts beliebig weit, aber weder seitwärts noch rückwärts.

H H H H - Hisha - Rook - Turm

Der Hisha ist ebenfalls ein Langschrittler. Er zieht senkrecht vorwärts und rückwärts beliebig weit, sowie seitwärts beliebig weit.

KA KA KA KA - Kaku - Bishop - Läufer

Der Kaku ist ebenfalls ein Langschrittler. Er zieht diagonal vorwärts und rückwärts beliebig weit.

F F F F - Fu - Pawn - Bauer

Der Fu ist ein Einschrittler. Er zieht ein Feld gerade vorwärts.

Die Umwandlungsfiguren und ihre Spielzüge

F F F R - Hisha wird zum Ryu

Der Ryu zieht wie der Hisha plus Gyoku.

U U U U - Kaku wird zum Uma

Der Uma zieht wie der Kaku plus Gyoku.

NG NG NG NG - Gin wird zum Nari-Gin

Der Nari-Gin zieht wie der Kin.

NKE NKE NKE NKE - Kei wird zum Nari-Kei

Der Nari-Kei zieht wie der Kin.

NKY NKY NKY NKY - Kyo wird zum Nari-Kyo

Der Nari-Kyo zieht wie der Kin.

T(NF) T(NF) T(NF) T(NF) - Fu wird zum To-Kin

Der To-Kin zieht wie der Kin.

Die Zugmöglichkeiten

Das Ziehen erfolgt gemäß der Gangart abwechselnd. Das Schlagen geschieht entspechend der Gangart. Die eroberten Steine scheiden jedoch nicht aus, sondern werden im Resevelager gesammelt. Das Einsetzen: An Stelle eines Zuges kann jederzeit ein Stein aus dem Reservelager als eigener Stein auf das Spielfeld eingesetzt werden, und zwar auf einem beliebigen freien Feld, wo dem Stein mindestens eine Zugmöglichkeit gewährleistet ist. Allerdings dürfen zwei Fu einer Partei nicht auf derselben Senkrechten (Linie) stehen. Ein Fu darf beim Einsetzen den König noch nicht mattsetzen, er ist noch nicht würdig dazu. Die Verwandlung: Mit Ausnahme von GY und K können sich alle Grundtypen verwandeln, doch besteht dazu kein Zwang: Zieht ein Stein in das feindliche Gebiet, kann er sich verwandeln; wird ein Stein im feindlichem Gebiet eingesetzt, kann er sich mit seinem nächsten Zug verwandeln, unabhängig davon, ob er im feindlichem Gebiet verbleibt oder es verläßt. Wird eine Umwandlungsfigur erobert, verringert sie sich auf ihren Ursprungswert, so daß sich im Reservelager niemals Umwandlungsfiguren befinden. Zwang zur Verwandlung ist notwendig, wenn eine Figur nicht mehr rückwärts ziehen kann!

Für die Shogi-Notation kann man sich folgende Zeichen einprägen:

    Zug                   -       
    Schlagfall            :       
    Einsetzen             <       
    Verwandlung           *       
    Angriff auf den GY    +       
    Matt                  x       

Die Durchschnittswerte der Steine betragen etwa:

H - 9, KA - 8, K - 5, G - 5, KE - 4, KY - 3, F - 1

Der Wert des Gyoku läßt sich ebensowenig festlegen, wie etwa beim Schach der Wert des Königs.

Eigene Anpassung der Spielsteine

Da mir die "westlichere" Darstellung der Figuren immer noch nicht zugesagt hat, habe ich mir kurzer Hand selbst welche gebaut. Dabei braucht man sich nicht unbedingt die Gangarten der Figuren einprägen, weil diese schon symbolisch auf den Steinen abgebildet ist.

Abbildung des Spielfeldes mit meinen eigenen Figuren

Wer diese Figuren verwenden möchte, kann dies gerne tun!
Entpacken Sie den Figurendownload (2,0 Kb) in ein Verzeichnis Ihrer Wahl. Kopieren Sie die xbm-Dateien in die Originalquellen des Programms in das Verzeichnis xshogi/western_bitmaps und kompilieren Sie das Programm neu. Nach der Neuinstallation stehen Ihnen die Figuren mit dem Befehl xshogi -wps 1 zur Verfügung.

Weitere Infomationen zum Spiel finden Sie in den Manpages zu gnushogi und xshogi.
Außerdem wird eine exellente Dokumentation mit sehr vielen Beispielpartien mitgeliefert.

Sehr gute detailierte Shogi-Erklärungen: http://andreas-mang.de/shogi/
Japanisches Schach in Deutschland: http://www.shogi.de/

Have a lot of Fun!